Rezension „Als die Stadt in Flammen stand“

Eine Quadrillion Sonnenaufgänge und -untergänge sind seitdem verstrichen. Und ich habe sie ausgerechnet mit Campell erlebt. Ich hätte sie mir definitiv nicht freiwillig ausgesucht, aber wir haben uns von dieser Nacht nicht unterkriegen lassen.

Als die Stadt in Flammen stand, Kimberly Jones und Gilly Segal

Hey Bookworms! Ich habe wieder fleissig gelesen und nun auch eine Rezension für euch. Diesmal habe ich „Als die Stadt in Flammen stand“ vom Bloggerportal zugeschickt bekommen. Vielen Dank dafür, ich habe mich sehr darüber gefreut. Falls ihr wissen wollt, wie mir das Buch gefallen hat, lest gerne weiter, ansonsten wünsche ich euch noch eine schöne Woche 🙂

Klappentext: Ein schwarzen und ein weisses Mädchen. Eine Stadt in Flammen. Nur gemeinsam können sie überleben. Lena hat Stil, einen coolen Freund und einen Plan. Campbell dagegen will einfach nur das Jahr an der neuen Schule schaffen. Als die Mädchen ein Footballmatch besuchen, geraten sie plötzlich in eine Masseneskalation. Eine Eskalation, die von Hass und Gewalt getragen ist und bei der sich beide unverhofft Seite an Seite wiederfinden. Lena und Campbell sind nicht befreundet. Doch das ist unwichtig, wenn die Stadt in Flammen steht und man aufeinander angewiesen ist, will man die Nacht überleben …

Zwei komplett unterschiedliche Mädchen treffen in einer Krisensituation zusammen. Sie verstehen sich eigentlich nicht, aber die unerwarteten Geschehnisse schweissen sie zusammen.

Lena ist laut und cool, während Campell ruhig ist und eher unbeliebt. Auch wenn sie so unterschiedlich sind, fand ich beide zwischenzeitlich nicht wirklich greifbar und man konnte ihren Charakter nicht wirklich fassen . Für mich war es deshalb teilweise schwer nachzuvollziehen, aus welchen Gründen sie handeln. Doch schlussendlich muss ich das ja auch nicht komplett, da ich auch nicht weiss, wie ich mich in einer solchen Krisensituation verhalten würde.

Die Freundschaft der beiden ist definitiv krisenbedingt, denn sonst hätten sie sich wohl nie angenähert. Genau dieser Fakt macht ihre ganze Beziehung sehr speziell. In der Not müssen sie ihre Differenzen untergraben und zusammenarbeiten, um überleben zu können. Es war schön zu lesen, wie sie sich immer mehr angenähert haben.

Das, was in der Geschichte passiert, ist krass. Für mich war es zeitweise sehr schwierig, mir all das vorstellen zu können, einfach weil so was bei uns in der Schweiz sehr weit von der Realität entfernt ist. Wahrscheinlich hat mich das Buch deshalb auch so mitgenommen. Weil es Plätze auf dieser Welt gibt, wo so die Lebensrealität aussieht und ich mir mal wieder bewusst geworden bin, in was für einer privilegierten Situation ich mich befinde.

So sieht es auch beim Thema Rassismus aus. Ich kann als weisse Person natürlich nicht darüber urteilen, inwiefern die Darstellungen realistisch sind. Aber ich fand sie sehr gut dargestellt. Insbesondere eine Szene hat mich sehr geprägt: Die beiden Mädchen fliehen von einer Szenerie mit Polizeigewalt in eine sehr unsichere Gegend. Campell macht das Viertel sehr unsicher und will so schnell wie möglich weg. Lena hingegen ist einfach nur froh, dass sie nicht mehr in der Gegenwart von Polizist*innen sind. Diese unterschiedlichen Ansichten auf die Situation, nur wegen unterschiedlichen Hautfarben, hat mich sehr erschreckt, mich aber auch zum Reflektieren angeregt.

Ich mochte, wie Kimberly Jones und Gilly Segel schreiben, sehr gerne. Es war richtig spannend und man wollte immer weiterlesen. Dies passt sehr gut zu der Geschichte, da sie sich ja auch nur in einem Zeitrahmen eines Tages abspielt. Gleichzeitig fühlten sich die Darstellung all der Geschehnisse sehr real an und ich konnte mir die Szenen vor meinen Augen gut ausmalen. Allerdings hätte ich am End gerne noch mehr erfahren, was nach dem vergangen Tag passiert ist.

Die Geschichte ist zwar nichts für Menschen mit schwachen Nerven, trotzdem kann ich das Buch definitiv empfehlen, denn es hat meinen Horizont sehr erweitert und ich finde es wichtig, über solche Thematiken zu lesen und sich weiterzubilden.

4.5/5⭐️

„Und wie läuft das für dich in irgend ’nem Laden? Wirst du auch auf Schritt und Tritt verfolgt, als wolltest du den ganzen Shop ausräume? Nein, wirst du nicht. Du bist ein reiches weisses Mädchen, und deshalb wirst du nie wissen, wie das ist.“

Als die Stadt in Flammen stand, Kimberly Jones und Gilly Segal

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